Welche Geschichten jüdischer, osteuropäischer und migrantischer Bewohner:innen erzählen Straßen und Häuser der Spandauer Vorstadt und des Scheunenviertels in Berlin Mitte? Vor Ort zeigen sich kaum noch materielle Spuren der in den 1920er Jahren von Jiddisch, Polnisch oder Russisch sprechenden Jüdinnen und Juden und anderen Migrant:innen belebten Häuser, Geschäfte, Betstuben und Kneipen. Die unterschiedlichen Gesprächspartner:innen diskutieren über die Sichtbarkeit der jüdischen Geschichte im Stadtraum aus jüdischen und migrantischen Perspektiven und beleuchten Erinnerungen und Gedenkkulturen zeitgenössischer Berliner Jüdinnen und Juden.
Lara Dämmig, Autorin u.a. von „Jüdisches in Pankow. Rundgänge durch Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee“, Elena Solominski, Historikerin und Autorin von „Helfen bedeutet Leben. Jacob Teitel und der Verband russischer Juden in Deutschland (1920–1925)“ und Dmitri Dragilew, Dichter und Gründer von „The Oskar Strock & Eddie Rosner Orchestra“ sprechen über kreative erinnerungspolitische Strategien und aktivistische Taktiken, die genutzt werden können, um den in Vergessenheit geratenen Personen und Orten wieder einen Namen, eine Stimme und eine Gestalt zu geben. Die Studierenden der Europa-Universität Viadrina moderieren das Gespräch.
Die Veranstaltung ist Teil des Projektseminars „Spurensuche: Jüdische und andere Berliner:innen in der Spandauer Vorstadt“. Das Projektseminar ist eine Kooperation zwischen der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und der Europa-Universtität Viadrina Frankfurt (Oder).
Mittwoch, 21. Juni 2023
Beginn: 17:00 Uhr
Ort: Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, 2. OG in der Wechselausstellung