Regina Jonas

Feierliche Einweihung Regina Jonas Straße

Die Kohlfurter Straße wird in Regina-Jonas-Straße umbenannt. Die Klagefrist ist verstrichen und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat am 24. Oktober 2025 mit der Veröffentlichung im Amtsblatt den letzten Schritt zur Umbenennung vollzogen.

Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann: „Mit der Benennung der Regina-Jonas-Straße würdigen wir eine beeindruckende Frau. Regina Jonas war die erste Rabbinerin der Welt. Ihr Einsatz für Gleichberechtigung, Bildung und Menschlichkeit bleibt uns bis heute ein Vorbild. Diese Straße soll uns daran erinnern, dass Fortschritt immer dort beginnt, wo Menschen den Mut haben, für ihre Überzeugungen einzustehen. Mit der Regina-Jonas-Straße trägt der Bezirk zur Sichtbarkeit einer starken Frau und Jüdin in unserem Bezirk bei.“

Feierliche Einweihung
Freitag, 12. Dezember um 13 Uhr
Regina-Jonas-Straße/Fraenkelufer und anschließend ab 13.15 Uhr
im Künstlerhaus Bethanien, Kottbusser Straße 10

Mit Beiträgen von Clara Herrmann, dem Vorsteher der Bezirksverordnetenversammlung Werner Heck, Tanja Berg, Freunde der Synagoge Fraenkelufer, Prof. Dr. Elisa Klapheck, Hetty Berg und weiteren. Mit Musik von der Band Folkadu.

Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit Freunde der Synagoge Fraenkelufer e.V. und dem Künstlerhaus Bethanien statt.

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Umbenennung werden auf der Webseite des Bezirksamtes beantwortet.

In Kooperation mit der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum und dem Jüdischen Museum Berlin

Regina Jonas (1902-1944) war die weltweit erste ordinierte Rabbinerin. Mit der Straßenumbenennung ehrt das Bezirksamt eine historisch bedeutsame Persönlichkeit. Es trägt damit auch zur Sichtbarkeit von Frauen bei.

Regina Jonas (1902–1944) wurde 1935 als Rabbinerin ordiniert und war damit die weltweit erste Frau in diesem Amt. Schon im Studium setzte sie sich in ihrer Abschlussarbeit „Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“ mit dem weiblichen Rabbinertum auseinander. Nach ihrer Ordination war sie in der Seelsorge und als Religionslehrerin tätig. Zudem setzte sie sich für die Gleichberechtigung der Geschlechter in der Religion ein und war in jüdischen Frauenorganisationen wie dem „Jüdischen Frauenbund“ aktiv. Regina Jonas war auch in der heutigen Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg und in der Neuen Synagoge tätig.

Unter dem nationalsozialistischen Terror-Regime musste sie Anfang 1942 Zwangsarbeit in Lichtenberg leisten, bevor sie im November desselben Jahres ins Konzentrationslager nach Theresienstadt deportiert wurde. Auch dort leistete sie seelsorgerische Arbeit und hielt Predigten für Gefangene. Im Oktober 1944 wurde sie ins KZ nach Auschwitz-Birkenau deportiert und dort nach wenigen Wochen ermordet.

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