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MUSIK im KONTEXT mit dem aron quartett, Wien und Constantin Siepermann, Violoncello

23. March 2023 - 00:00

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eine Konzertreihe mit der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

Programm
Viktor Ullmann Streichquartett Nr. 3, op. 46
Philip Herschkowitz Streichquartettsatz
Gabriel Iranyi Streichquartett Nr. 4
Pause
Franz Schubert „Cello“-Streichquintett in C-Dur, D 956, op. post. 163


Gefragt, was für ihn die schönste Melodie sei, meinte der Berg- und Webernschüler Philip
Herschkowitz, jüdisch-rumänisch-russisch-österreichischer – kurz: europäischer – Komponist und Musikwissenschaftler:

„Die allerschönste Melodie ist der Seitensatz
aus Schönbergs Kammersymphonie“.


Fühlte Herschkowitz einen Ruf aus höheren Sphären? Können, wollen wir es ihm nachtun?
Ein großes Musikwerk stellt – unabhängig vom Umfang oder Länge – eine Erscheinung dar, die
geradezu kosmologisch umfassend sein kann. In ihm werden Entitäten, Cluster ausbalanciert
und gegeneinander abgewogen, sie befruchten oder heben sich gegenseitig auf und setzen
Energie frei, die sich mal als Schöpfungsakt, mal als Gleichung, mal als Emotion zu erkennen gibt,
deren Universalgesetze sich nicht nur im Verstand widerspiegeln: Sie erwachsen auch als
unteilbares Einheit im Herzen, ganz Gefühl und doch ohne Sentimentalität, und aus der
Buchhaltung von Achteln, Vierteln, Taktschlägen und Pausen erwächst letzten Endes das
Abenteuer der Liebe zur Musik, die noch viel Unbekanntes, Schönes und unbekannt Schönes zu
bieten hat, bereit sich in den Reigen des Großen Ganzen einzufügen.
Seien Sie herzlich eingeladen zu diesem Abenteuer!

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Das aron quartett wurde 1998 von den vier Wiener Musikern Ludwig Müller, Barna Kobori, Georg Hamann und Christophe Pantillon gegründet. Im Gründungsjahr fand das Wiener Debut statt, das bei Publikum und Presse großes Echo hervorrief.
Ihren künstlerischen Werdegang prägten entscheidend die Mitglieder des Alban Berg Quartetts sowie Ernst Kovacic und Heinrich Schiff. Weitere maßgebende Impulse bei der Erarbeitung eines breitgefächerten Repertoires gingen von Isaac Stern, Max Rostal, William
Primrose, Mischa Maisky, Ralph Kirschbaum, Sandor Végh, Heinz Holliger sowie den Mitgliedern des Amadeus- und des LaSalle-Quartetts aus.

Die Intention des aron quartetts, sich neben der Auseinandersetzung mit der klassischen Literatur für Streichquartett auch den Werken der Zweiten Wiener Schule zu widmen, führte zur Einladung als Quartet in Residence des Schönberg-Zentrums Wien einen eigenen
Zyklus zu gestalten mit Kompositionen des 18., 19. und 20. Jahrhunderts. Das aron quartett tritt auf weltweit in renommierten Konzertsälen wie der Carnegie Hall in New York, der Londoner Wigmore Hall, im Wiener Musikverein und Konzerthaus oder
der Pariser Opéra Bastille, u.a. bei renommierten Festivals wie den Wiener Festwochen, International String Quartet Festival Prag, Biennale di Venezia, Schönberg Festival, Festival “Klangbogen”, Festival Cervantino, Kuhmo Festival, Stresa Festival, Berliner Enescu
Tage, Carinthischer Sommer u.a., und gemeinsam mit Künstlern wie Bruno Canino, Oleg Maisenberg, Philippe Entremont, Elisabeth Leonskaja, Alexei Lubimov, Wenzel Fuchs, Daniel Ottensamer, Sharon Kam, Anna Caterina Antoniacci, Ildikó Raimondi, Soile Isokoski,
Adrian Eröd und Mitgliedern des Alban Berg Quartetts.


CD-Einspielungen des aron quartetts mit Werken von Schubert, Schönberg, Mozart und Ullmann sowie den Streichquartetten von Franz Schubert (“Rosamunde” und “Der Tod und das Mädchen”, Preiser Records 90549) liegen vor. Desgleichen eine CD-Box mit der
Gesamtaufnahme aller Werke für Streichquartett von Arnold Schönberg (Preiser Records 90572), die von der internationalen Presse als „neue Maßstäbe setzend“ gefeiert wurde und zur Auszeichnung mit dem Pasticcio – Preis führte. Für Cascavelle wurden die Klavierquintette von Dvorak und Franck mit Philippe Entremont eingespielt. Im Herbst 2009 erschien eine Gesamtaufnahme der Streichquartette Erich Wolfgang Korngolds und seines Klavierquintetts (mit Henri Sigfridsson, Klavier) bei cpo/ORF gefolgt von einer CD mit Werken von Ravel, Schostakowitsch, Chaillou, Zaborov und Vassiliev bei Preiser Records. 2013 wurde ebenfalls bei cpo eine zweite CD mit Werken Korngolds (Streichsextett mit Th. Selditz und M. Diaz & Suite op. 23 mit H. Sigfridsson) veröffentlicht, 2014 dann eine Aufnahme vom Kammermusikfestival Schloss Laudon mit Werken von Schubert, Eisler, Schostakowitsch und Horovitz. Wiederum bei cpo erschienen 2015 die Klavierquintette von M. Castelnuovo-Tedesco mit Massimo Giuseppe Bianchi am Klavier sowie 2019 das
Streichquartett und das Klavierquintett von Bruno Walter (Massimo G. Bianchi, Klavier), wiederum bei cpo.

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Constantin Siepermann wurde in eine Musikerfamilie geboren und erhielt seinen ersten Cellounterricht mit fünf Jahren bei Frédérique Labbow. Zwei Jahre später wurde seine musikalische Ausbildung von seinem Großvaters, Prof. Catalin Ilea , übernommen, in dessen Klasse er von 2014 bis 2019 als Jungstudent des Julius-Stern-Instituts der Universität der Künste Berlin unterrichtet wurde. Der Absolvent des Carl-Philipp-Emanuel-Bach-Gymnasiums war Stipendiat der Internationalen Musikakademie zur Förderung musikalisch Hochbegabter in Deutschland, der Kronberg-Akademie und des Richard-Wagner-Verbands. Nach dem Studium an der Hochschule für Musik Freiburg bei Prof. Jean-Guihen Queyras, wechselte er an die Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er
von Prof. Reinhard Latzko unterrichtet wird. Wichtige musikalische Impulse verdankt er regelmäßigen Meisterkursen mit Cellisten wie David Geringas, Valentin Radutiu,Konstantin Heidrich, Johannes Moser, Jens Peter Maintz, Wolfgang Emanuel Schmidt,
Gabriel Schwabe oder Steven Isserlis.


Constantin erspielte sich 2016 beim Wettbewerb Jugend Musiziert den 1. Preis auf Bundesebene in der Kategorie „Violoncello solo“. Im selben Jahr erhielt er den WESPESonderpreis des Deutschen Musikrats für die beste Interpretation der Solosonate von
Hindemith. Er ist außerdem mehrfacher Preisträger verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe, u.a. des Wettbewerbs des Usedomer Musikfestivals, des Dussmann-Wettbewerbs Berlin, des Stettiner Klassik-Sommers (Polen) und der Napolinova Competition (Italien). 2022 wurde er Preisträger des internationalen Wettbewerbs „George Enescu“ (Rumänien) und errang als ‚absolute winner‘ unter 259 Teilnehmern den Grand Prix des Internationalen Cello-Wettbewerbs „Gustav Mahler“ (Tschechien). Constantin Siepermann bestreitet jährlich zahlreiche Konzerte als Solist und Kammermusiker, u.a. als Gast namhafter Festivals wie Musica Mundi (Belgien), Usedomer
Klassiksommer, die Amati-Kammermusikabende Maastricht und International Holland Music Summer (Niederlande) etc. 2017 trat zum ersten Mal solistisch auf im Berliner Konzerthaus am Gendarmenmarkt, 2018 war er Gast der Bayreuther Festspiele. Im gleichen Jahr debütierte er – zum Internationalen Tag des Cellos – in der Berliner Philharmonie und im Centrum Judaicum. 2019 spielte er im Rahmen des Young Euro Classic-Festivals unter der Leitung von Christoph Eschenbach. 2022 erfolgte sein Debut im Wiener Musikverein.
2023 liegen Konzertverpflichtungen vor in Wien, Berlin, Genf, Brüssel, Hong Kong und Macao, New York sowie in die diesjährige Europäische Kulturhauptstadt Timisoara und in Bukarest.


Constantin spielt ein Cello von Riccardo Antoniazzi (Cremona 1890).

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