ISBN – 978-3-86650-038-9
Herausgeber
Berno Bahro
Dr. Jutta Braun
Prof. Hans Joachim Teichler
Vergessene Rekorde.
Jüdische Leichtathletinnen vor und nach 1933
Sie waren bekannte Leichtathletinnen, stellten deutsche, internationale und zum Teil sogar Weltrekorde in den Disziplinen Speerwurf, Diskus, Kugelstoßen, Sprint und Hochsprung auf: Lilli Henoch, Martha Jacob und Gretel Bergmann. Trotz sportlicher und sozialer Anerkennung mussten sie ihre Sportvereine als Jüdinnen im Jahre 1933 verlassen, konnten jedoch zunächst ihre Sportkarrieren in jüdischen Sportvereinen fortsetzen.
Nach den Olympischen Spielen 1936 nahmen Drangsalierung und Judenhetze immer mehr zu, und nach den Pogromen im November 1938 wurden schließlich alle jüdischen Sportvereine und -verbände aufgelöst.
Von den Lebenswegen der drei jüdischen Leichtathletinnen ausgehend, gibt der Band einen Überblick über die Situation jüdischer Sportlerinnen und Sportler in der Weimarer Republik und in der Zeit des Nationalsozialismus.
Beiträge zur jüdischen Sportfotografie, zur Erinnerungskultur im deutschen Sport, zum jüdischen Sportleben in der Reichshauptstadt und zum olympischen Hochsprungdrama von Berlin 1936 runden das Bild eines überraschend aktiven und lebendigen jüdischen Sportlebens vor und nach 1933 ab.
Die Schicksale von Lilli Henoch, Martha Jacob und Gretel Bergmann stehen dabei exemplarisch für die systematische Zerschlagung und Verfolgung jüdischen Lebens während des NS-Regimes.