Am 10. September war Senator Dr. Klaus Lederer, Vorsitzender des Stiftungsrats der Neuen Synagoge Berlin, zu Besuch und hat in der Familienbibel der Familie Hirschfeld geblättert, die bereits eine lange Reise hinter sich hat. 1877 wurde sie dem Vater von Magnus Hirschfeld (1868‒1935) geschenkt; 1938 nahm Hirschfelds Neffe sie auf die Migration nach Australien mit. Dessen Tochter Gaby Cohen schenkte sie 2013 unserem Historischen Archiv, so dass die Bibel nach Berlin zurückkehrte. Nicht nur für Senator Dr. Lederer ist diese Bibel und die damit verbundene Erinnerung an Magnus Hirschfeld, dem Pionier der Sexualforschung und Aktivist der Emanzipation von Queers, ein bedeutender Teil der jüdischen Geschichte Berlins. Als Arzt, Jude und Homosexueller gründete Magnus Hirschfeld die weltweit erste Organisation, die anstrebte, sexuelle Handlungen zwischen Männern zu entkriminalisieren.

Damit die Bibel auch nachfolgenden Generationen noch lange erhalten bleibt und an die Errungenschaften ihrer ehemaligen Besitzer erinnert, darf sie nur mit auf dem Foto zu sehenden weißen Schutzhandschuhen angefasst werden.

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