Jurek Becker
Geborener Jude, selbsternannter Atheist, deutscher Schriftsteller
Seine Kindheit verbrachte Jurek Becker (1937-1997) im 1939 errichteten Ghetto von Lodz und in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen. Mit dem Vater kam er 1945 nach Berlin; hier musste er mühsam die deutsche Sprache lernen und sich als Jude im Nachkriegsdeutschland zurechtfinden. Er studierte Philosophie, wurde aus politischen Gründen exmatrikuliert und lebte als Drehbuchschreiber, zunehmend anerkannter Romanschriftsteller und Kabarett-Autor bis 1977 in Ostberlin. Für den Kinofilm nach seinem Roman “Jakob der Lügner” errang die Filmproduktion der DDR ihre einzige Oscar-Nominierung. In der Bundesrepublik verfasste Becker 27 Folgen der beliebten Fernsehserie “Liebling Kreuzberg”.