in der nachbarschaft
seit 1989

Seite: In der Nachbarschaft seit 1989

Die Gegend um
die Neue Synagoge seit 1989

Gedenkorte, Restitutionen, neues Leben?

Nach der Wiedervereinigung entdeckten Menschen aus dem Westen Berlins und aller Welt die Neue Synagoge und ihre Gegend. Hohe Symbolkraft besitzt, dass Gebäude in ehemals jüdischem Besitz restituiert und Institutionen an früheren Orten neu errichtet wurden. So zog etwa im Jahr 1999 der Zentralrat der Juden in Deutschland ins Gebäude der ehemaligen Hochschule für die Wissenschaft des Judentums und am ehemals jüdischen Schulort in der Großen Hamburger Straße wurde 1993 die Jüdische Oberschule eröffnet (seit 2012 Jüdisches Gymnasium Moses Mendelssohn). Doch die meisten jüdischen Orte in dieser Gegend sind Gedenkorte an Früher.

Erinnern, ein wichtiger Teil des jüdischen Selbstverständnisses, traf in den 1990er Jahren auf eine erstarkende Erinnerungskultur in Deutschland und ein Bedürfnis nach Sichtbarmachung des Vergangenen, das in vielen Stadtführern nachzulesen ist und nicht frei von Nostalgie war. All dies bündelte sich in dem touristischen Quadratkilometer um die Synagoge wie in einem Brennglas. Wie viele Juden heute in Berlin leben, ist unbekannt, Schätzungen zufolge über 20.000. Wohl noch stärker als vor der Shoa verteilen sie sich über die Stadt. Die Existenz von etablierten Institutionen neben einer Off-Kultur reflektiert ein von neuer Vielfalt geprägtes Judentum in Deutschland – was Hintergründe, religiöse Auslegungen und Identitätsentwürfe betrifft. Dennoch, weder die Gegend um die Synagoge noch Berlin als Ganzes sind heute ein neues jüdisches Zentrum. Jüdischkeit wird hier auf Inseln zelebriert, zieht Nichtjuden an, ist ein Schatten der Historie – und dem Diktat unterworfen, polizeilichen Schutz zu benötigen. Allerdings wird sie auch zurückerobert, neu gelebt. Was aus diesem anhaltenden Prozess wird, ist offen.

Besucherinformationen

Adresse und Anfahrt
Oranienburger Straße 28–30, 10117 Berlin
S-Bahn 1,2,25Oranienburger Str.
S-Bahn 5, 7, 9, 75Hackescher Markt
 
U-Bahn 6Oranienburger Tor
U-Bahn 8Weinmeisterstr.
 
Tram M1, M5Oranienburger Str.
Besucheranfragen / Führungen
030/88028316 / info@centrumjudaicum.de
Öffnungszeiten Museum
Sommer:
Montags-Freitagsvon 10-18 Uhr
Sonntagsvon 10-19 Uhr
Samstagsgeschlossen

Winter:
Sonntags-Donnerstagsvon 10-18 Uhr
Freitagsvon 10-15 Uhr
Samstagsgeschlossen

Letzter Einlass: 30 Minuten vor Schließung
Die Kuppel ist aktuell geschlossen.
Eintrittspreise
Regulär7,00€
Ermäßigt*4,50€
Familienticket**20,00€

*Ermäßigungen gelten für Schulklassen und Gruppen in der Ausbildung, Schwerbehinderte ggf. einschließlich Begleitperson, Arbeitslose, Grundsicherungsempfänger*innen, Wehr- und Ersatzdienstleistende sowie Berlinpass-Inhaber*innen.

** 2 Erwachsene + max 3 Kinder (bis 16 Jahre)

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