Liebe Besucher:innen,
wir bieten Ihnen Führungen sowohl für Einzelpersonen, sowie für Gruppen bis zu maximal 25 Personen an.
Zeitgleich stattfindende Führungen sind möglich.
Hausführungen
Stadtrundgänge in und um die Nachbarschaft der Neuen Synagoge
Kombiführungen Haus + Stadtrundgänge
Führungen
„Woher kann der Pope Hebräisch?“, lässt Sammy Gronemann in seinem 1920 erstmals veröffentlichten Roman „Tohuwabohu“ Jossel Schlenker aus Borytschew während eines Besuchs in der Neuen Synagoge in der Spandauer Vorstadt fragen. Jossels Erstaunen und einer Antwort auf der Spur, werden wir uns in dieser Überblicksführung gemeinsam einen Weg durch viele Geschichten bahnen, die sich in der Oranienburger Straße zugetragen haben und die von geöffneten Pforten und Ruinen, von Hochzeiten und mutigen Polizisten, Propheten und Rabbinerinnen, von Hoffnung und Zerstörung handeln. Immer geht es dabei um Ambivalenzen, Perspektivwechsel, Selbst- und Fremdbestimmung.
Zum Überblick gehört im Sommer auch die Aussicht von der goldenen Kuppel über Berlins Mitte.
Wir freuen uns auf alle Liebhaber*innen von Ordnung und Chaos.
Besonders geeignet für: Mittelstufe, Oberstufe, Studierende, Erwachsene, internationale Gruppen in verschiedenen Sprachen
Dauer: 60 oder 90 Minuten
Ganz unterschiedliche Aspekte, die jüdisches Leben in Berlin während des Nationalsozialismus bestimmten, werden in der Neuen Synagoge und in der Dauerausstellung deutlich. Gemeindeaktivitäten nach 1933 erzählen von Selbstbehauptung und Widerstand, jüdische Berliner*innen wurden gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, und emigrierten; andere wurden verhaftet, deportiert und ermordet. Im Oktober 1942 wurden hier über 500 Mitarbeiter der Gemeinde von der Gestapo zur Deportation nach Theresienstadt bestimmt. Das Gebäude selbst wurde im November 1938 noch durch das Eingreifen mutiger Polizisten vor der Zerstörung bewahrt, aber später ebenso wie das im Haus untergebrachte Gemeindearchiv von den Nationalsozialisten für ihre Zwecke genutzt. Der Ner Tamid der ehemaligen Synagoge (das Ewige Licht, das in jeder Synagoge göttliche Präsenz symbolisiert) zeugt in der heutigen Ausstellung von Zerstörung und Überdauern.
Die Führung richtet sich v.a. an Schüler*innen ab der 9. Klasse und Erwachsene.
Dauer: 60 oder 90 Minuten
Die Neue Synagoge Berlin in der Oranienburger Straße wurde 1866 eröffnet und war damals einer der berühmtesten jüdischen Sakralbauten in Deutschland. Neu für eine Synagoge waren z. B. die Orgel, der aus Männern und Frauen bestehende Chor, ein Gebetbuch auch auf Deutsch und in den 1930er Jahren die weltweit erste Rabbinerin. Heute wird ein Raum des noch erhaltenen Gebäudeteils als Synagoge genutzt, und auch die dort beheimatete Beterschaft bringt in vielen Bereichen Neuerungen in die Traditionen ein. Wir erforschen sowohl die aktuell genutzte Synagoge als auch die Dauerausstellung und beschäftigen uns dabei mit den Fragen von Tradition und Moderne. Wir klären, was eine Mesusa ist, welche Texte in der Tora zu finden sind, wie man wohltätig sein kann und ob Haifischflossensuppe koscher ist.
Herzlich eingeladen sind alle Neugierigen von 5 bis 120.
Besonders geeignet für: Grundschule, Mittelstufe, Oberstufe, Studierende, Erwachsene, internationale Gruppen in verschiedenen Sprachen
Dauer: 60 oder 90 Minuten
Dieser Rundgang richtet sich v. a. an diejenigen, die sich in 90 Minuten vertieft sowohl mit den historischen als auch mit den religiösen Besonderheiten des jüdischen Lebens unter der goldenen Kuppel in der Oranienburger Straße beschäftigen möchten. Es werden sowohl der aktuell genutzte Gebetsraum im Gebäude der historischen Synagoge wie auch die Dauerausstellung „Tuet auf die Pforten“ besucht. Thematisiert wird die Geschichte des Gebäudes seit 1866, während des Nationalsozialismus, in der DDR und nach 1988, die jeweils auch die Situation der jüdischen Gemeinschaft widerspiegelt. Die Neue Synagoge und die benachbarte Hochschule für die Wissenschaft des Judentums waren Zentren des liberalen Judentums am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts, der Komponist Louis Lewandowski, der Rabbiner und Religionsphilosoph Abraham Joshua Heschel und der Historiker Herbert A. Strauss wirkten hier. Vorgestellt werden auch die Einrichtungen der Jüdischen Gemeinde im unmittelbaren Umfeld, wie z. B. das erste Jüdische Museum Berlins und das Gesamtarchiv der deutschen Juden und ihr Missbrauch im Nationalsozialismus. Aber auch über deutsche Erinnerungspolitik, Restitution und neu entstehendes jüdisches Leben in Berlin heute und seine Besonderheiten nach der Shoa kann diskutiert werden.
Besonders geeignet für: Oberstufe, Studierende, Erwachsene, internationale Gruppen in verschiedenen Sprachen
Dauer: 90 Minuten
Wenn Sie mit Ihrer Kitagruppe Tora, Kippa und Davidstern entdecken und unser Haus besuchen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf. Wir bieten ca. 30-minütige Erkundungen der Synagoge und einiger Ausstellungsstücke an.
Dauer: ca. 30-45 Minuten
Wir bieten eine Überblickstour durch das Haus und die Dauerausstellung mit flexiblen Schwerpunktthemen im Online-Format an. Je nach Wunsch dauert sie 60-120 Minuten.
Besonders geeignet für: Grundschule, Mittelstufe, Oberstufe, Studierende, Erwachsene
Dauer: 60 / 90 / 120 Minuten
Rundgänge | Stadtspaziergänge
Die soziale Unruhe am Vorabend der Märzrevolution von 1848 macht auch vor den preußischen Jüd:innen nicht halt. Nur ein Viertel von ihnen hatte bis zu diesem Zeitpunkt die Staatsbürgerschaft erhalten, in den meisten Universitätsfächern durften sie keine Professuren erhalten, aus den meisten Staatsämtern waren sie ausgeschlossen und obwohl sie als einfache Soldaten in der Armee kämpfen und sterben durften, blieb ihnen die Beförderung zu Offizier verwehrt.
Kein Wunder also, dass die demokratischen Ideen der Märzrevolution unter den preußischen Jüd:innen auf fruchtbaren Boden fielen: Moritz Steinschneider, einer der wichtigsten Bibliografen und Orientalisten seiner Zeit, kämpfte selbst auf den Barrikaden. Rabbiner Michael Sachs hielt zusammen mit katholischen und evangelischen Geistlichen eine Trauerrede für die Märzgefallenen auf dem Gendarmenmarkt am 22.03.1848. Der Druckergeselle Julius Brill wurde als einer der wenigen Juden und Arbeiter in die preußischen Nationalversammlung gewählt, bevor er schließlich ins Exil gehen musste.
Zur Märzrevolution erinnern wir an die jüdischen Revolutionär:innen von 1848.
Zum Gedenken der Märzrevolution bietet die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum thematische Führungen durch Berlin Mitte zu Jüdinnen und Juden im „Deutschen März” an.
Zusätzlich zu allen Führungsformaten oder auch einzeln kann ein Spaziergang durch die Umgebung der Neuen Synagoge gebucht werden. Die Spandauer Vorstadt war ein Zentrum jüdischen Lebens in Berlin – und heute kehren jüdische Einrichtungen und Organisationen hierher zurück. Die Rundgänge werden inhaltlich den thematischen Führungsschwerpunkten angepasst und können an der ehemaligen jüdischen Mädchenschule, dem ehemaligen Kinderheim „Ahawa“, der Synagogengemeinde „Adass Jisroel“, dem Leo-Baeck-Haus und dem alten jüdischen Friedhof an der Großen Hamburger Straße entlangführen. Gedenktafeln und Stolpersteine erzählen die Geschichten von Regina Jonas, der ersten Rabbinerin weltweit, von Cioma Schönhaus, der im Nationalsozialismus für Verfolgte Pässe fälschte und in die Schweiz flüchtete, und von Philipp Kozower, der dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Berlins angehörte und 1943 mit seiner Frau und drei Kindern nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet wurde.
Besonders geeignet für: Mittelstufe, Oberstufe, Studierende, Erwachsene, internationale Gruppen in verschiedenen Sprachen
Dauer: 60 Minuten
Zusätzlich zu allen Führungsformaten oder auch einzeln kann ein Spaziergang durch die Umgebung der Neuen Synagoge gebucht werden. Die Spandauer Vorstadt war ein Zentrum jüdischen Lebens in Berlin – und heute kehren jüdische Einrichtungen und Organisationen hierher zurück. Die Rundgänge werden inhaltlich den thematischen Führungsschwerpunkten angepasst und können an der ehemaligen jüdischen Mädchenschule, dem ehemaligen Kinderheim „Ahawa“, der Synagogengemeinde „Adass Jisroel“, dem Leo-Baeck-Haus und dem alten jüdischen Friedhof an der Großen Hamburger Straße entlangführen. Gedenktafeln und Stolpersteine erzählen die Geschichten von Regina Jonas, der ersten Rabbinerin weltweit, von Cioma Schönhaus, der im Nationalsozialismus für Verfolgte Pässe fälschte und in die Schweiz flüchtete, und von Philipp Kozower, der dem Vorstand der Jüdischen Gemeinde Berlins angehörte und 1943 mit seiner Frau und drei Kindern nach Theresienstadt deportiert und später in Auschwitz ermordet wurde.
Besonders geeignet für: Mittelstufe, Oberstufe, Studierende, Erwachsene, internationale Gruppen in verschiedenen Sprachen
Dauer: 60 Minuten