Echos der Vergangenheit –
eine Reise nach Berlin
HeritageTourismus als Instrument der Selbstentdeckung und Erinnerung
Von Franziska Karow,
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Heritage Tourismus definiert das Reisen zu Orten von persönlicher oder familiärer Bedeutung. Diese Form des Reisens erlaubt es Menschen, ihre familiäre Historie zu erkunden, Erinnerungen zu reflektieren und eine tiefere Verbindung zu ihrer kulturellen Identität zu knüpfen. Im Kontext des Holocausts zielt dieser Tourismus darauf ab, eine intensive Beziehung zu den individuellen Geschichten, Erinnerungen und Erfahrungen der eigenen Vorfahren herzustellen, die von den Schrecken des Holocausts betroffen waren.
Heritage Tourismus führt die Teilnehmer:innen an die Orte, an denen ihre Familienangehörigen während des Holocausts lebten, litten oder ihr Leben verloren. Durch den Besuch ehemaliger Wohnorte, Synagogen, Gedenkstätten oder Grabstätten erhalten die Reisenden einen unmittelbaren Einblick in das Leben und Leiden ihrer Vorfahren oder zumindest eine Vorstellung davon. Dies eröffnet auch die Möglichkeit, eine tiefere Verbindung zu ihrer jüdischen Identität zu entwickeln. Zusätzlich bietet diese Erfahrung Raum für die Verarbeitung des Verlustes und der Trauer über diejenigen, die während des Holocausts ermordet wurden, und trägt dazu bei, das kollektive Gedenken an ihr Leben aufrechtzuerhalten. Heritage Tourismus spielt eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung des persönlichen und kollektiven Gedächtnisses, der Würdigung der Opfer und der Förderung der Auseinandersetzung mit den moralischen und historischen Lehren des Holocausts.
Der vorliegende Comic „Echos der Vergangenheit – eine Reise nach Berlin“ bietet einen intimen Einblick in die Reise von Alex, einer Nachfahrin von Holocaust-Überlebenden, die auf der Suche nach ihren familiären Wurzeln nach Berlin fährt. Diese Erzählung, geprägt von Familienerinnerungen und dem Wunsch, die eigene Geschichte besser zu verstehen, nimmt uns mit auf eine emotionale Reise durch die Straßen von Berlin.
Teilen