ISBN – 978-3-86331-411-8

Taschenbuch: 20,00 €

Herausgeber
Alina Bothe
Gertrud Pickhan

Ausgewiesen! Berlin, 28. Oktober 1938 –
Die Geschichte der »Polenaktion«

Rund 17.000 jüdische Menschen wurden am 28. und 29. Oktober 1938 im Deutschen Reich verhaftet und in das Nachbarland Polen abgeschoben, weil sie polnische Staatsangehörige waren. In Berlin betraf diese Massenausweisung rund 1.500 jüdische Bewohner*innen, die an diesen beiden Tagen in ihren Wohnungen oder auf der Straße verhaftet und an die deutsch-polnische Grenze transportiert wurden. Die meisten von ihnen mussten die Grenze zu Fuß überqueren und erreichten die polnische Kleinstadt Zbąszyń (Bentschen). Insgesamt kamen über 8.000 ausgewiesene Jüdinnen und Juden in diesem Ort an. Rund 10 Monate mussten sie hier in improvisierten Notunterkünften verharren. Einigen wenigen wurde die Rückreise ins Reichsgebiet gestattet, anderen gelang die rettende Emigration ins Ausland oder sie durften zu Verwandten ins Landesinnere Polens weiterreisen. Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht gerieten sie hier in die Fänge der Nationalsozialisten. Viele von ihnen wurden in den Ghettos und Lagern ermordet. Auch Max Engelhards Eltern überlebten die Shoah nicht: Während er selbst auf einem Kindertransport nach Großbritannien entkommen konnte, wurden Leib und Sofia Engelhard im KZ ermordet.

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