Jeckes.
Die deutschsprachigen Juden in Israel
Jeckes
Jeckes
Aber sie brachten ihre Erfahrungen, ihre Bildung und die Kultur der Weimarer Republik nach Eretz Israel und legten damit gemeinsam mit vielen anderen den Grundstein für einen jüdischen Staat: in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung, im Rechtswesen, in der Architektur, in der Medizin und in der Kunst. Es war das Lebenswerk von Israel Shiloni, der 1901 in Berlin als Hans-Herbert Hammerstein geboren wurde, in Nahariya ein Museum der Jeckes zu gründen und aufzubauen.
Heute widmet sich Das Museum der deutschsprachigen Juden – Kulturzentrum der Jeckes in Tefen/Israel diesem besonderen Erbe. Denn tatsächlich haben gerade die Einwanderer aus Deutschland in vielen Bereichen den modernen jüdischen Staat erst möglich gemacht und aktiv gestaltet.
Jeckes
Die deutschsprachigen Juden in Israel
Bildung und wirtschaftlicher Erfolg standen dabei stets im Mittelpunkt, wie auch bei Stef Wertheimer, der als Jugendlicher aus Süddeutschland ins Land kam, und heute einer der erfolgreichsten Industriellen (Iscar) in Israel ist. Er war es auch, der dem Museum der Jeckes im Tefen Industrialpark im Norden Israels eine Heimstatt gab.
Die Ausstellung in Berlin, die als Wanderausstellung in deutscher Sprache konzipiert ist, zeigt auf 29 Tafeln, welche Bereiche der israelischen Gesellschaft vornehmlich von Juden aus Mitteleuropa geprägt wurden. Dies ist vor allem sichtbar in den Bereichen Industrie und Wirtschaft, wo Unternehmen wie Iscar, Teva (Pharmazeutik) und Strauss (Nahrungsmittel) Weltrang haben.
Auch das israelische Bildungssystem, bestehend aus Grundschule und Gymnasium, ist mit dem Deutschen ebenso vergleichbar wie das Universitätsstudium. Mehr als alle hier versammelten Elemente ist es aber vor allem der weltoffene, europäische Charakter der israelischen Städte, an dem bis heute der Einfluss der Einwanderer aus Mitteleuropa zu spüren ist.
Jeckes
Die deutschsprachigen Juden in Israel
Die Ausstellungsräume der Jeckes-Ausstellung befinden sich auf der ehemaligen Frauenempore der Neuen Synagoge. Der Raum wird zur Freifläche hin, dem ehemaligen Synagogenraum, von einer transparenten Wand mit den Namen der über 55.000 ermordeten Berliner Juden begrenzt. Damit korrespondierend wird die Arbeit der israelischen Künstlerin und Documenta-Preisträgerin Penny Yassour Screens gezeigt: auf zwei Kautschukplatten ist das Schienennetz der Deutschen Reichsbahn von 1938 eingeprägt. Hiermit wird sowohl der historische wie geographische Ausgangspunkt für die Auswanderung der Juden aus Deutschland nach Eretz Israel visualisiert.
Katalog
Kunstpioniere in Eretz Israel
Ausstellungskatalog
Herausgeber: Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Autorin: Helga Keller
In Kooperation mit
Bild 1: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 2: Jeckes – Blick in die Ausstellung 2 (c) Centrum Judaicum
Bild 3: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 4: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 5: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 6: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 7: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 8: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 9: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 10: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 11: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Bild 12: Jeckes – Blick in die Ausstellung 1 (c) Centrum Judaicum
Die Ausstellung in deutscher Sprache wurde gefördert durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, durch die Jüdischen Kulturtage der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, durch die Daimler AG, den Zentralrat der Juden in Deutschland, Artur und Maria Brauner (Berlin) und Roe Jasen (New York). Die Realisierung wäre ohne die großzügige Unterstützung von Rafael Roth nicht möglich gewesen. Tefen und Berlin sind dankbar, dass er die Schirmherrschaft über unsere Ausstellung übernommen hat.