Beitrag: Solidarität

 Wir sind tief erschüttert über den Terror und die grausame Brutalität der Hamas. Die Bilder und Nachrichten sind unerträglich und beeinflussen uns und unsere Arbeit. Unsere Solidarität gilt den Opfern und ihren Familien. Dies bedeutet keinesfalls, dass uns das Schicksal der Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen gleichgültig ist. Wir stehen dafür ein, dass Menschenrechte unteilbar und universell sind, für alle gelten und die Würde jedes Menschen unantastbar ist. So komplex und schwierig politische Konzepte für den Nahostkonflikt zweifellos sind: Der Terror der Hamas oder auch ein Applaus oder eine Legitimierung dessen stehen genau nicht und in keiner Weise für Menschenrechte, sondern für Unmenschlichkeit.

Manche Reaktionen auf deutschen Straßen, aber auch auf Foren und in Medien entsetzen uns umso mehr. Zum einen entsetzen die eindeutig antisemitischen Äußerungen und Pamphlete und vielleicht sogar noch mehr manche zunehmende Empathielosigkeit im Blick auf Israel und seine Menschen oder auch im Blick auf das Leben von Jüdinnen und Juden in Deutschland. Die Empathielosigkeit bestürzt noch mehr, da sie breiter und unerwarteter ist. Wie stark beide, Antisemitismus und Empathielosigkeit, in der Gesellschaft vorhanden und zunehmend in deren Mitte verankert sind, haben diese Wochen auf erschreckende Weise gezeigt. Unglaublich, dass folgende Aussage wohl eigens betont werden muss: Es gibt keine irgendwie geartete Rechtfertigung für Angriffe auf Jüdinnen und Juden und auf jüdische Einrichtungen, in Berlin, Deutschland und weltweit.

Zeichen der Solidarität mit Israel, mit der israelischen Bevölkerung und den Geiseln in den Händen der Hamas, aber auch mit Jüdinnen und Juden in Deutschland haben in diesen Zeiten eine besondere Bedeutung. Diese Zeichen gibt es dankenswerterweise auf vielen Ebenen. Ein uns berührendes Beispiel sind die Blumen, Kerzen, Fotos und Texte, die vor der Neuen Synagoge Berlin abgelegt wurden, wie etwa am Abend des 9. November, als Menschen aus Kerzen ein „Don’t Forget“ bildeten. 
Als ein Zeichen der Solidarität sehen wir es auch, wenn Menschen gerade in dieser Zeit Führungen in unserem Museum nicht absagen, sondern wahrnehmen.

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