Zeiten des Umbruchs Fotografien der Neuen Synagoge Berlin von Günter Krawutschke

Eine Intervention in der Dauerausstellung

Am 5. September 1866

wurde in der Berliner Spandauer Vorstadt eine neue, große Synagoge eingeweiht, die schon bald Neue Synagoge genannt wurde. In dieser „einst schönsten und größten Synagoge“ Deutschlands war Platz für 3.200 Frauen und Männer. Während der Novemberpogrome 1938 im Innenraum beschädigt, verhinderte das Eingreifen des örtlichen Polizei-Reviervorstehers Wilhelm Krützfeld und seiner Kollegen der Polizeiwache vom Hackeschen Markt eine Brandschatzung größeren Ausmaßes.

Die Bombardements 1943 zerstörten das entweihte Gotteshaus in großen Teilen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde
zwar der Synagogenhauptraum gesprengt, aber es blieben wichtige Teile der Neuen Synagoge als Ruine und Wahrzeichen
in der nun in Ostberlin gelegenen Oranienburger Straße stehen.

Erst 1988

konnte mit dem Wiederaufbau der Neuen Synagoge als Centrum Judaicum begonnen und die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum gegründet werden. Der Wiederaufbau der als Ruine erhalten gebliebenen Gebäudeteile wurde mit einer symbolischen Grundsteinlegung am 9. November 1988 als feierliches Ereignis in der Öffentlichkeit begangen. Bereits zuvor, mit dem Beginn von Sicherungsarbeiten, wurde der bekannte Berliner Fotograf Günter Krawutschke mit der detaillierten und umfassenden fotografischen Dokumentation des gesamten Gebäudekomplexes und seines Aufbaus beauftragt. So ist in den Jahren 1988 bis 1995 eine Dokumentation von den zerstörten Grundmauern bis zur teilweisen Wiederherstellung der Neuen Synagoge als Museum, Forschungs- und Begegnungszentrum entstanden. 

Günter Krawutschke übereignete diesen Teil seines fotografischen Werkes 2018 der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum zur uneingeschränkten Nutzung. Es handelt sich dabei um schätzungsweise siebeneinhalbtausend Aufnahmen. Der einmalige Bildbestand, der zurzeit konserviert und digitalisiert wird, soll nun in einer Ausstellung erstmals einer größeren Öffentlichkeit gezeigt werden. Aus den tausenden von Bildmotiven wurde eine Auswahl getroffen, die als Intervention in der Dauerausstellung Tuet auf die Pforten präsentiert wird.

 

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Rechteckiges Logo der 36. Jüdischen Kulturtage Berlin 2023 auf weißem Hintergrund. Rechts steht der Titel in schwarzen Großbuchstaben, linksbündig, auf vier Zeilen aufgeteilt. Darunter steht die Laufzeit in kleineren Buchstaben "05.-14. September 2023". Rechts ist eine Grafik aus bunten länglichen Formen, die in einer Art rundem Fächer angeordnet sind, sodass mittig ein weißer Stern entsteht.
Recheckiges Logo des Jüdischen Museum Berlin: Weiße Großbuchstaben in drei Zeilen auf hellrotem Hintergrund.

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