„Berlin lebt auf!“ Die Fotojournalistin Eva Kemlein (1909-2004)
kuratiert von Anna Fischer und Chana Schütz
»Berlin lebt auf!«
Die Fotojournalistin
Eva Kemlein (1909-2004)
Die Ausstellung widmet sich dem Lebenswerk der
im Alter von 95 Jahren in Berlin verstorbenen
Fotografin, die wie keine andere zur Chronistin
des Berliner Nachkriegs- und Theaterlebens wurde.
Als Bildjournalistin der Berliner Zeitung, dessen
erste Ausgabe 1945 die Überschrift
„Berlin lebt auf!“
trug, prägten ihre Bilder von Überlebenden –
sie selbst hatte die Nazizeit versteckt in Berlin
überstanden – von Frauen, Kindern, Alten, von
Kriegsversehrten und Kriegsgefangenen in der
zerstörten Reichshauptstadt das Gedächtnis der
deutschen Nachkriegszeit.
Ende der 1950er Jahre dokumentierte sie das
Berliner Stadtschloss vor seiner Sprengung.
Legendär wurden ihre Aufnahmen von den
Inszenierungen Bertolt Brechts im Berliner
Ensemble; bis in die 1990er Jahre fotografierte
Eva Kemlein Inszenierungen am Deutschen
Theater, wobei immer das Zusammenspiel
der einzelnen Darsteller im Fokus stand.
Unerreicht sind auch ihre Porträtaufnahmen
von Ernst Busch, Heiner Müller sowie von
Helene Weigel als „Mutter Courage“ oder als
„Die jüdische Frau“ in „Furcht und Elend des
Dritten Reiches“ (1957).
In den 1970er Jahren dokumentierte Eva Kemlein
die bahnbrechenden Inszenierungen von
Peter Stein für die West-Berliner Schaubühne
am Halleschen Ufer.
Eva Kemlein –
Jahrhundertfotografin
Neben der Werkschau einer Jahrhundertfotografin –
tausende von Negativen und hunderte von
Handabzügen befinden sich in der Stiftung
Stadtmuseum Berlin – wagt die Ausstellung
auch einen Blick „hinter die Kulissen“.
Eva Kemleins Wirken zwischen den Welten –
als Fotografin in Westberlin lebend und vornehmlich
in Ostberlin arbeitend – wird vor dem Hintergrund
der Spannungen im Kalten Krieg untersucht
und dokumentiert.
Als Verfolgte des Naziregimes – ihre Mutter wurde
1942 in Auschwitz ermordet und sie selbst hatte bis
zur Befreiung mit ihrem Lebensgefährten Werner
Eppenstein in verschiedenen Verstecken in Berlin
überlebt – wird Eva Kemleins Kampf um
Entschädigung für das ihr widerfahrene Unrecht
während der Zeit des Nationalsozialismus dargestellt,
die ihr in den 1950er Jahren im Westteil der Stadt
als angebliche Unterstützerin des Ostberliner Regimes
verwehrt wurde.
So wird die Ausstellung in der Stiftung
Neue Synagoge Berlin– Centrum Judaicum
in Kooperation mit der Stiftung Stadtmuseum Berlin
nicht nur die Gelegenheit geben, das Werk einer
bedeutenden Künstlerin kennen zu lernen, sondern
die Schau wird auch ein außergewöhnliches
Leben zwischen Ost und West dokumentieren.
Eva Kemlein (1909-2004)
Kemlein, Urberlinerin 1909 als Tochter des jüdischen Kaufmanns Albert Graupe und seiner Frau Gertrud in Charlottenburg geboren, sieht sich nicht als Fotokünstlerin, sondern als Bildchronistin.
Mit der Übergabe ihres Fotoarchivs an das Stadtmuseum will sie dazu beitragen, dass die wechselvolle Geschichte ihrer Heimatstadt im 20. Jh. lebendig ist und hier erhalten bleibt.
Jüdische Allgemeine
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Berliner Zeitung
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Berliner Archive
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Der Hauptstadtbrief
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Die Welt
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Tagesspiegel
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Begleitband
„Berlin lebt auf!“ –
Die Fotojournalistin Eva Kemlein (1909-2004)
Begleitband
Herausgeber: Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Anna Fischer, Chana Schütz
ISBN: 978-3-95565-181-7
Begleitband
Begleitband
Eberhard Specht
in Erinnerung an seine Eltern
Badana und Heinrich Specht
Bild 1: Schwarzmarkt Berlin Sommer 1945 (c) Stadtmuseum Berlin_Foto Eva Kemlein
Bild 2: Eva Kemlein Berlin 1950 (c) Stadtmuseum Berlin_Selbstportrait
Bild 3: Berlin lebt auf 2 (c) CJ_Anna Fischer
Bild 4: Berlin lebt auf 4 (c) CJ_Anna Fischer
Bild 5: Berlin lebt auf 3 (c) CJ_Anna Fischer
Bild 6: Berlin lebt auf 5 (c) CJ_Anna Fischer
Weitere Vergangene Ausstellungen
Besucherinformationen
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Freitags | von 10-15 Uhr |
Samstags | geschlossen |
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Eintrittspreise
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Ermäßigt* | 4,50€ |
Familienticket** | 20,00€ |
*Ermäßigungen gelten für Schulklassen und Gruppen in der Ausbildung, Schwerbehinderte ggf. einschließlich Begleitperson, Arbeitslose, Grundsicherungsempfänger*innen, Wehr- und Ersatzdienstleistende sowie Berlinpass-Inhaber*innen. ** 2 Erwachsene + max 3 Kinder (bis 16 Jahre) |