Heinz Galinski
Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
04.11.2002 – 15.12.2002
Eine Ausstellung des Aktiven Museum
Heinz Galinski
Heinz Galinski erlebte wie viele seiner Zeitgenossen sehr unterschiedliche Zeiten, die ihn, wie jeden anderen Menschen auch, vor allem emotional stark beeinflussten. Durch seine erzwungenen und tiefprägenden Erfahrungen in Auschwitz (auch diese teilte er mit unzähligen Menschen seiner Zeit wurde er für den Rest seines Lebens nach 1945 gezeichnet. Seine Kindheit und Jugend verbrachte Heinz Galinski in Marienburg. Die Jahre zwischen 1933 und 1945 musste er in Ausgrenzung, Verfolgung und unter schwerster Bedrohung seines Lebens an den verschiedensten Orten deutscher Vernichtungslager verbringen. In dieser Zeit verlor er alle Menschen, die sein Leben bis dahin begleiteten – seine Eltern – der Vater verstarb 1943 im Jüdischen Krankenhaus wegen ‘Transportunfähigkeit’ im Jüdischen Krankenhaus – seine Mutter und seine erste Ehefrau Gisela Jakobson (sie beide wurden in Auschwitz ermordet).
Nach seiner Befreiung im April 1945 aus Bergen-Belsen setzte sich Heinz Galinski für die rechtliche Gleichstellung rassisch Verfolgter ein. Er widmete von da an sein ganzes Leben dem Wiederaufbau und Wachsen der jüdischen Gemeinschaft; vor allem seit 1949 durch sein Wirken als Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Berlin beeinflusste er in entscheidendem Maße den Dialog zwischen Juden und Nichtjuden.
Das Gemeindehaus in der Fasanenstraße
Mitte der Fünfziger Jahre – der Bruch innerhalb der Berliner Jüdischen Gemeinde war vollzogen – mehren sich die Stimmen nach einer Lösung für die provisorische Lage der Gemeinde. Die repräsentative Adresse Fasanenstraße bietet sich an. Das Grundstück gehört inzwischen jedoch der Stadt Berlin. Darauf die Ruine der Synagoge, die während des Novemberpogroms 1938 zerstört worden war. Nach Verhandlungen zwischen Jüdischer Gemeinde und der Stadt lag im Jahre 1956 ein Beschluss vor, wonach der Senat sich verpflichtete, das Gelände der Gemeinde zurückzugeben, von Schutt zu räumen und den Neubau mitzufinanzieren. Am 10.11. 1957 wird der Grundstein für ein neues Gemeindezentrum gelegt. Es bezeichnet den Beginn einer westberliner Ära der jüdischen Gemeinde, aber auch die endgültige Entscheidung der jüdischen Gemeinde, sich in Deutschland niederzulassen und zu etablieren.
Heinz Galinski
Weitere Informationen zur Ausstellung
- Jüdische Miniatur – Heinz Galinski
- 100 Jahre Heinz Galinski – Fotoreihe
Eine Ausstellung in Kooperation mit
Galerie
Bild 1: Blick in die Ausstellung 1 (c) CJ_Margit Billeb
Bild 2: Blick in die Ausstellung 2 (c) CJ_Margit Billeb
Bild 3: Blick in die Ausstellung 3 (c) CJ_Margit Billeb
Bild 4: Blick in die Ausstellung 4 (c) CJ_Margit Billeb