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Das Schreiben der eigenen Familienbiographie

Zu Gast: Rafael Seligmann mit „Lauf, Ludwig, lauf! Eine Jugend
zwischen Fußball und Synagoge“ und „Hannah und Ludwig. Heimatlos in Tel Aviv“

Im vergangenen Herbst erschien „Lauf, Ludwig, lauf! Eine Jugend zwischen Fußball und Synagoge“, der erste Teil des Familienromans von Rafael Seligmann, in dem sein Vater Ludwig im Mittelpunkt steht, der in der alten jüdischen Landgemeinde Ichenhausen Anfang des vergangenen Jahrhunderts aufwächst. Der Junge besucht die jüdische Schule, singt im Synagogenchor, spielt Fußball in der Stadtmannschaft. Doch die vermeintlich heile Welt gerät bereits im Ersten Weltkrieg aus den Fugen. Der Vater erlebt im Heer erstmals Antisemitismus. Ludwig besucht das Gymnasium, doch wirtschaftliche Not zwingt ihn, als Hausierer im Familienbetrieb mitzuarbeiten. In den 30er Jahren gewinnen die Nazis an Boden. Ludwig wird misshandelt und muss aus Deutschland fliehen.

Der soeben erschienene Folgeroman „Hannah und Ludwig. Heimatlos in Tel Aviv“ setzt 1934 mit der Ankunft Ludwigs in Tel Aviv ein. Ludwig schlägt sich zunächst als Orangenpflücker und Putzkraft durch. Schließlich findet er eine Anstellung in einer Textilfirma und reüssiert dort. Es gelingt ihm, Eltern und jüngere Geschwister aus Ichenhausen ins Land zu holen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs treffen sich Ludwig und Hannah und heiraten. Hannah muss erleben, dass ihre Geschwister in der Shoah ermordet werden. Sie wird den Verlust nie verwinden. 1957 kehren die Seligmanns nach Deutschland zurück. Verletzt, doch hoffnungsvoll.

Gastgeber:

Dr. Thomas Sparr,
Jüdischer Verlag im Suhrkamp Verlag
Dr. Anja Siegemund,
Direktorin Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

In Kooperation mit der
Literaturhandlung Berlin und dem Langen Müller Verlag

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