Deutsch, israelisch, deutsch-jüdisch und alles dazwischen: Welche Einigkeit oder Nichteinigkeit gibt es zwischen Deutschen, Israelis und deutschen Jüdinnen/Juden über die Themen der Zeit, gerade nach dem 7. Oktober? Welche Sprachbarrieren oder tieferen Barrieren gibt es? Von welcher Geschichte sprechen wir, wie steht es um Universalismus und Partikularismus, wenn wir von „Deutschen“ und „Juden“ sprechen?
Das Jahr 2025 markiert 60 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland –
ein Jubiläum, das an die spezifische historische Verantwortung Deutschlands erinnert als auch die lebendige und keinesfalls selbstverständliche Partnerschaft beider Länder würdigt. Gleichzeitig fällt dieses Jubiläum in eine Zeit tiefgreifender Verunsicherung: Die Terroranschläge der Hamas am 7. Oktober 2023 und der darauffolgende und weiterhin andauernde Krieg in Gaza haben das Verhältnis Israels und Deutschlands auf besondere Weise in den Fokus gerückt. Kaum ein Thema wird in der deutschen Öffentlichkeit derzeit mit vergleichbarer Emotionalität und Intensität debattiert. Umso mehr fordert das Jubiläum zu Reflexion und Dialog auf.
Die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum nimmt dies zum Ausgangspunkt für drei Abende im Rahmen ihrer Reihe Jüdisch-Literarisches Rondeel. In diesem Jahr treten deutsche und israelische Autor:innen in den Austausch über das, was ihr Schaffen prägt und bewegt.
Im Mittelpunkt der drei Themenabende stehen als zentrale Fragen: Was verbindet Autor:innen in beiden Ländern, was unterscheidet ihre Realitäten? Wie sehen sie einander? Welche Texte anderer Autor:innen haben das eigene Arbeiten beeinflusst? Und: Welche Rolle kann Literatur in Zeiten gesellschaftlicher Erschütterungen spielen?
Die Reihe entsteht in Kooperation mit dem Leo Baeck Institute Jerusalem.
Sie wird unterstützt von der Heinrich-Böll-Stiftung und gefördert von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Ort:
Repräsentantensaal,
Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Oranienburger Straße 28-30, 10117 Berlin
Anmeldung: info@centrumjudaicum.de
Ofer Waldman
Ofer Waldman wurde 1979 in Jerusalem geboren. Als einer der ersten Musiker im West-Eastern Divan Orchestra zog er 1999 nach Berlin. Er spielte u. a. im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, bei den Nürnberger Philharmonikern, an der Neuen Israelischen Oper und beim Israel Philharmonic Orchestra. Später wurde Ofer Waldman an der Hebräischen Universität Jerusalem (Geschichtswissenschaft) sowie an der Freien Universität Berlin (Germanistik) promoviert. Zivilgesellschaftlich aktiv leitet er das Büro der Heinrich Böll Stiftung in Tel Aviv. Von ihm erschienen sind »Singularkollektiv. Erzählungen« (Wallstein Verlag, 2023) und Gleichzeit. Briefe zwischen Israel & Europa (Suhrkamp Verlag, 2024, zusammen mit Sasha Marianna Salzmann). Er ist Autor mehrerer Radiobeiträge und -Hörspiele. 2021 wurde er mit dem Deutschen Hörspielpreis der ARD ausgezeichnet.
Weitere Termine:
9. Oktober: Bilderwelten nach dem 7. Oktober (mit Adriana Altaras und Yirmi Pinkus)
Seit dem 7. Oktober gehen furchtbare Bilder um die Welt, Bilder vom Terrorangriff der Hamas, Bilder des Schreckens und der Verwüstung, der festgehaltenen Geiseln, Bilder des Leids und der Zerstörung in Gaza. In Tel Aviv ist eine neue Streetart entstanden, um die Erfahrungen einzufangen. Welche Bilder sieht man in Israel? Welche in Deutschland? Welche Bilder teilen wir? Welche trennen uns?
Grußwort:
Galili Shachar, Vorsitzender Leo Baeck Institute Jerusalem
4. November: Queere Lebenswelten in Deutschland und Israel (mit Lars Werner und Sharron Hass)
Deutsch, israelisch, deutsch-jüdisch und alles dazwischen: Welche Einigkeit oder Nichteinigkeit gibt es zwischen Deutschen, Israelis und deutschen Jüdinnen/Juden über die Themen der Zeit, gerade nach dem 7. Oktober? Welche Sprachbarrieren oder tieferen Barrieren gibt es? Von welcher Geschichte sprechen wir, wie steht es um Universalismus und Partikularismus, wenn wir von „Deutschen“ und „Juden“ sprechen?
4. Dezember 2025 – 18:00 – 21:00
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